New Mexico 2

Fortsetzung von Arizona 3
Vom 22. bis 29. Mai 2019

 

Der Jetstream aus Westen hat das ungewöhnlich kühle Wetter auch über die Zuni Indian Reservation zum El Morro National Monument getrieben. An den steilen Wänden dieses sechzig Meter hohen Sandsteinmassivs haben indianische Ureinwohner schon vor 800 Jahren Petroglyphen hinterlassen. Sie ließen sich hier nieder, weil es hier eine nie versiegende Wasserstelle gab. Auch später folgten spanische Konquistadoren, amerikanische Siedler machten hier halt und interließen in den Felsen ihre Inschriften. Wir wandern hinauf auf die runden Felsen und blicken hinunter auf die weiten Waldlandschaften New Mexikos, die vor allem aus Ponderosa Pinien und Wacholderbüschen und -bäumen bestehen.

Eine längere Tour mit unserem Motorroller führte uns von El Morro ein Stück auf der Route 66 nach Grants und zum El Malpais National Monument. In Grants überraschen uns viele verlassene Geschäfte, Motels und andere Gebäude, zum Teil mit Brettern zugenagelt. Unkraut wächst auf den Grundstücken. Nach dem Bau der Interstate 40 floss der Verkehr an Grants vorbei und damit verschlechterten sich die Lebensbedingungen in diesem Ort erheblich. Beim El Malpais National Monument treffen riesige Felder erkalteter Lava auf steil aufragende Sandsteinfelsen. Wir genießen die Fahrt ohne viel Verkehr direkt an den über hundert Meter aufragenden Felsen entlang. Bei einer Wanderung blicken wir von oben auf die sich bis zum Horizont erstreckenden Lavafelder, die inzwischen zum Teil mit Büschen und Bäumen bewachsen sind. Auf einer Schotterstraße überfahren wir versehentlich eine zwei Meter lange Gopher Snake, die sich aber unversehrt weiter durch die Wüstenlandschaft schlängelt.

Weit abseits der üblichen Touristenrouten befindet sich das Chaco Culture National Historical Monument. Über eine teils schlechte Piste, die bei Nässe nur mit Allradantrieb zu befahren ist, erreichen wir diesen abgelegenen und unwirtlichen Canyon. Zwischen 850 und 1250 war der Chaco Canyon das Zentrum der Pueblo-Kultur, das 1987 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Mit unserem Motorroller drehen wir vom schön gelegenen Gallo Campground mehrmals die Runde von zehn Kilometern durch den Canyon und wandern zu den verschiedenen Ruinen der Anasazi-Indianer. Durch eine enge Felsspalte klettern wir hinauf auf den Pueblo Alto Trail und blicken hinunter auf das Pueblo Bonito. Diese riesige Anlage war vier Stockwerke hoch, umfasste über 600 Räume und außerdem 40 Kivas, die runden Kultstätten der Anasazis. Ein gewaltiger Felsturz hat einen Teil des Pueblo zerstört. Es ist beeindruckend zu sehen, in welcher idyllischen Landschaft die Anasazi hier lebten, bevor sie vor etwa siebenhundert Jahren diese Stätten aus unbekannten Gründen verließen.

 

 

Über Aztec erreichen wir den Bundesstaat Colorado und sehen vor uns die noch mit viel Schnee bedeckten Rocky Mountains.

Fortsetzung siehe unter Colorado 2.