Arizona 1

18.11.-06.12.2017

Fortsetzung von California 2

Arizona wird auch als GRAND CANYON STATE bezeichnet, doch bestehen weite Teile des Staates im Süden aus Wüstenlandschaft. Wir wollten mal kurz schnuppern, wo die Menschen aus dem Norden der USA und Kanadas sich monatelang im Winter im warmen trockenen Klima der Wüste aufhalten. Also, über so einen langen Zeitraum in dieser kargen Gegend, das wäre nichts für uns Vagabunden.

Fast allein verbachten wir einige Nächte in der abgelegenen Gegend des Kofa National Wildlife Refuge und genossen die Einsamkeit und Stille. Eine Wanderung führte in die Kofa Mountains zum Palm Canyon.

Nur wenig südlich hat der Mensch den Colorado zum siebenten Mal ab der Quelle durch einen Staudamm gezähmt. Weitere Seen wurden geschaffen und durch ein weit verzweigtes Kanalsystem konnten im Imperial Valley riesige Wüstengebiete bewässert und somit landwirtschaftlich genutzt werden. Für den südlichen Nachbarn Mexiko verbleibt nur eine geringe Wassermenge.

Ganz im Süden Arizonas an der Grenze zu Mexiko verbrachten wir einige Tage im Organ Pipe National Monument. Dieses Naturschutzgebiet beeindruckt durch viele Saguaro Kakteen, viele kleinere Kakteenarten, aber vor allem durch den nur hier wachsenden Orgelpfeifen-Kaktus. Der Klimawandel macht sich auch bemerkbar, denn dieser November 2018 ist der heißeste, der je in Arizona gemessen wurde. Vom hervorragenden Twin Peaks Campground fuhren wir mit unserem Piaggio BV 250 Motorroller auf holprigen und teils sandigen Schotterpisten durch diese tolle Wüstenlandschaft zu verschiedenen Trail Heads. Wir wanderten als einzige Touristen durch diese abwechslungsreiche Sonora-Wüste.

Eine schöne Abwechslung zu den flachen Wüstengebieten war der Abstecher zu den Felsformationen des Chiricahua National Monument nahe der Grenze zum US-Bundesstaat New Mexico. Vom unserem auf dem Campground abgestellten Motorhome war es wieder einmal die wahre Freude, mit unserem Roller in Kurven auf gut geteerten Straßen hinauf zu den Aussichtspunkten und Wander-Parkplätzen zu fahren.

Weiter westlich umwehte uns ein Hauch vom Wilden Westen in der Stadt Tombstone (Grabstein). In der Main Street wird die Erinnerung an Whyatt Earp und Doc Holliday wachgehalten, die sich hier den historischen Gun Fight mit dem Clanton Clan im O.K. Corall geliefert haben.

In Tucson bsichtigten wir einige Stunden das Pima Space & Air Museum. In mehreren Hallen und auf einem großen Freigelände sind dort über 200 Flugzeuge, Hubschrauber und Drohnen ausgestellt. Allerdings handelt es sich fast ausschließlich um Kriegsgerät der US Air Force, aber auch eine Air Force One des US-Präsidenten Kennedy. Es handelt sich um eine eindrucksvolle Präsentation unterschiedlichster Flugzeugtypen vom zweiten Weltkrieg bis in jüngere Zeit. Wir hatten allerdings das Gefühl, dass die Bevölkerung hier von der amerikanischen Macht am Himmel auch beeindruckt werden soll. So wird dieses Museum nicht nur von Älteren, sondern auch von vielen Familien besucht, für die Kriegsflugzeuge ein Stück Normalität darstellen. Übrigens ist in einer Halle auch eine interessante Darstellung über die verschiedenen Weltraum-Missionen.

Nördlich von Phoenix fuhren wir auf dem Apache Trail, einem ehemaligen Indianerpfad, durch die Superstition Wilderness. Vorbei an der Goldfield Ghost Town führt der Apache Trail später als staubige, kurvige und teils enge Schotterstraße in eine wilde Bergwelt entlang tiefer Canyons und vorbei an vielen Saguaro Kakteen. Dabei hatten wir immer wieder schöne Ausblicke auf die langgezogenen Apache Lake, Canyon Lake und auf den Roosevelt Dam.

Nördlich von Globe beeindruckte uns die Schlucht des Salt River, bevor wir die ersten kalten Nächte bei Show Low erlebten. Fast 300 Kilometer ging es dann durch das riesige Gebiet der Navajo Indian Reservation, in dem sich auch ein historischer Handelsposten der Indianer, der Hubbell Trading Post, befindet. Hinter Mexican Water erreichten wir den US-Bundesstaat Utah.

Die Fotos zu diesem Reisebericht findet ihr unter folgendem Link:

www.tinaundwolle3.jimdofree.com